Energiewende in Hessen – 2017 deutlich weniger Windräder genehmigt
Im Jahr 2017 wurden weniger Anträge für Windkraftanlagen genehmigt. Während in Süd- und Mittelhessen im letzten Jahr gar keine neuen Windräder mehr genehmigt wurden, waren es in Nordhessen auch nur 14 Anlagen. Dies bestätigten die Sprecher der Regierungspräsidien in Kassel, Darmstadt und Gießen. Die Gründe liegen nicht nur im Erneuerbare Energien Gesetz (EEG), sondern in den immer langwierigeren Genehmigungsverfahren. Viele Windkraft-Projektierer haben hier in der letzten Zeit entnervt aufgegeben. So wurden allein in Südhessen im letzten Jahr Anträge für 29 Anlagen zurückgezogen, berichtet der „Wiesbadener Kurier“. Zugleich lehnte das Regierungspräsidium Darmstadt den Bau von vier Windkraftanlagen im Wetteraukreis ab.
Als Gründe dafür wurden der Denkmal- und der Artenschutz angegeben. Im Jahr 2016 hatte das Regierungspräsidium Darmstadt noch der Errichtung von 43 neuen Anlagen sowie das Regierungspräsidium Gießen der Installation von 84 Windrädern zugestimmt.
Aktuell stehen in Südhessen noch Anträge für vier Windkraftanlagen vor einer Entscheidung, in Gießen sind es sogar 70 Anlagen. Sehr häufig scheitert die Genehmigung am Artenschutz. So wurden beispielsweise die Windräder in Wölfersheim (Wetteraukreis) wegen des Rotmilans abgelehnt. Auch die Mopsfledermaus wird auf der Roten Liste gefährdeter Arten geführt. In Hessen werden allerdings die Schutzzonen für die Fledermäuse immer weiter aufgeweicht. Ursprünglich musste der Abstand zwischen „Wochenstube“ der Fledermaus und dem nächsten Windrad 5.000 Meter betragen, im Juni 2016 wurde diese Vorgabe auf 1.000 Meter reduziert. Jetzt sind noch weitere Reduzierungen im Gespräch. Ob es dazu kommt, bleibt abzuwarten.
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