Studie – Verbesserte Dämmung senkte 2014 Heizwärmeverbrauch deutschlandweit
Die Deutschen konnten 2014 bei den Heizkosten kräftig sparen. Doch wer annimmt, das sei einzig den niedrigen Heizöl- und Gaspreisen geschuldet, der irrt. Wie in einer aktuellen Studie zu lesen ist, tragen auch die zunehmende Anzahl von Gebäuden mit Dämmung zur bundesweit durchschnittlichen Kostensenkung bei.
Einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung und des Energiedienstleisters Ista, welche Anfang des Monats vorgestellt wurde, kommt zu dem Schluss, dass 2014 deutschlandweit geringere Kosten für das Heizen entstanden. Dies lag unter anderem an den aktuell sehr niedrigen Heizöl- und Gaspreisen, die sich im Vergleich zu den Jahren 2012 und 2013 um etwa ein Drittel reduziert haben, aber auch an höheren Investitionen in die Wärmedämmung von Gebäuden.
Auf welcher Grundlage basiert der geringere Verbrauch?
Der Energieverbrauch reduzierte sich im Sektor Wärmeerzeugung im letzten Jahr um 2,7 Prozent, wenn die ermittelten Werte auf die Wohnfläche umgerechnet werden. Der milde Winter fand bei der Erhebung der Daten allerdings keine Berücksichtigung, diese Daten wurden von den Forschern herausgerechnet.
Insgesamt lässt sich feststellen, dass jedes Jahr weniger Energie aufgewandt werden muss, um einen Quadratmeter Wohnfläche zu beheizen. Der Bedarfswert reduzierte sich nach Angaben der Studie in den letzten zehn Jahren um mehr als 15 Prozent. Ein Grund dafür sind die strengeren energetischen Richtlinien beim Bau von neuen Immobilien, aber auch die Reduzierung des Energieverbrauchs in Bestandsimmobilien.
Moderne Heizungen, neue Fenster, gedämmte Außenwände, Geschossdecken und ein gedämmtes Dach sorgen für einen deutlich geringeren Energieverbrauch. Sämtliche hier vorgestellten Maßnahmen werden staatlicherseits gefördert, sei es durch zinsgünstige Darlehen und/oder durch Tilgungszuschüsse.
Tipp: In unsere Navigation oben finden Sie Informationen zur staatlich geförderten Energieberatung für Unternehmen, Privatpersonen und Städte/ Kommunen. Vor allem Unternehmen sollten die Möglichkeiten einer Dämmung für Bürogebäude, Firmengebäude und auch Produktionshallen nicht unterschätzen. Hier lassen sich erhebliche Kosten einsparen und die Energieberatung sowie einzelne Maßnahmen zur Optimierung der Gebäudeenergieeffizienz werden staatlich mitfinanziert. Hierzu berät Sie gerne unser Energieberater.
Förderung von Investitionen auch weiterhin rege nachgefragt
Durch die niedrigen Bauzinsen kam es im Jahr 2014 zu einer hohen Nachfrage nach Wohnungen, die natürlich auch Investitionen in die Energieeffizienz nach sich zogen. Aber auch viele Hausbesitzer nutzten die Möglichkeit, in eine Verbesserung der Wärmedämmung oder den Austausch der Heizung zu investieren. Vor allem in den alten Bundesländern ist die Nachfrage sehr stark. In den neuen Bundesländern wurde nach der politischen Wende viel Geld in die Sanierung eigener oder kommunaler Gebäude investiert, deshalb befinden sich die dortigen Immobilien meist in einem besseren energetischen Zustand. Aber auch hier gibt es noch viele Gebäude, die einer energetischen Sanierung bedürfen.
Wissenswertes
Im Rahmen der Klimapolitik ist die Frage, wie viel Energie für die Beheizung der Immobilien im ganzen Land benötigt wird, entscheidend. Etwa die Hälfte des gesamten Energiebedarfs der Bundesrepublik entfällt auf das Heizen – und damit deutlich mehr als bei der Erzeugung von Strom, der bisher das Hauptaugenmerk galt. Ziel der Bundesregierung ist es, dass sämtliche Immobilien spätestens im Jahr 2050 klimaneutral sind. Offizielle Schätzungen gehen im Übrigen davon aus, dass alle 50 Jahre eine Grundsanierung der Gebäude erfolgt. Laut Informationen der DIW und der Ista werden Gebäude im Durchschnitt aber nur alle 75 Jahre vollständig saniert. Deshalb geht man davon aus, dass der bislang erzielte Fortschritt beim Energiebedarf bei weiterem nicht ausreichen wird.
Forscher gehen davon aus, dass die Heizkosten auch in diesem Jahr wieder deutlich sinken. Dazu tragen nicht nur der Preisverfall des Heizöls und der niedrige Gaspreis bei, sondern auch die verbesserte Energieeffizienz der sanierten Immobilien. Gründe hierfür sieht das DIW unter anderem in den weiterhin niedrigen Bauzinsen, der gleichbleibenden Nachfrage nach sparsamen Immobilien/Wohnungen und auch bei der weiterhin hohen Anzahl an Neubauten.
Der Wärmemonitor, dem Kostenabrechnungen von etwa 300.000 Mehrfamilienhäusern zugrunde liegen, ermittelte allerdings auch, dass Haushalte einen immer weiter steigenden Anteil ihres Einkommens für die Miete oder den Kauf ihres Hauses/ihrer Wohnung und die Nebenkosten ausgeben. Wettereinflüsse, beispielsweise der milde Winter, werden von Forschern aus den Daten herausgerechnet.
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