Steht die europäische Energiepolitik vor einem Umbruch?
Wie sehen Energieexperten die europäische Energiepolitik in einigen Jahren? Dazu äußerte sich Energieexperte Jan Voßwinkel vom Centrum für Europäische Energiepolitik und gibt eine interessante Sicht auf eine mögliche, zukünftige europäische Energiepolitik.
Jan Voßwinkel, vom Centrum für Europäische Politik in Freiburg, äußerte sich diese Woche zur möglichen Entwicklung der Energiepolitik in Europa für die nächsten Jahre. Nach seiner Expertenmeinung geht er von grundlegenden Veränderungen der europäischen Energiepolitik aus. Gegenüber der Nachrichtenagentur dpa äußerte er sich vor allem zu den Fortschreibungen der Klimaschutzziele für die Zeit nach 2020.
In seinen Aussagen beteuert er den sich verändernden Geist der Energiepolitik zum Jahr 2007, „als der Klimaschutz ganz oben stand“ und merkt an, dass sich hier möglicherweise größere Veränderungen ergeben können. In seinen Aussagen weiß Voßwinkel auch auf die Schiefergas-Förderung in den USA hin (Fracking) und die sich daraus ergebende verändernde Lage. „Das ist eine andere Welt“, so Voßwinkel. Dazu weiter „Klärung ist notwendig, auch auf europäischer Ebene.“
Als weiteren Grund für ein mögliches Umdenken der europäischen Energiepolitik macht er die politischen Ziele der EU verantwortlich, die Energiekosten zu senken. Zuletzt wurden diese beim EU-Gipfel in Brüssel erneut unterstrichen. Grund dafür ist die Schuldenkrise in der Sich Europa befindet. Hochverschuldete EU-Staaten versuchen durch die Senkung der Energiekosten ihre Produktionskosten zu verringern. Dies betrifft auch aufstrebende Länder wie Polen, die sich nur ungern in ihre energiepolitischen Ziele reinreden lassen.
In der Summe der Faktoren ergibt sich so für Voßwinkel ein klares Bild auf die Frage, wie die Energiepolitik in Europa zukünftig aussehen könnte. Schulden- und Wirtschaftskrise treiben die Staaten zurück vor die Zeit, in der der UN-Klimabericht mit Offenlegung der möglichen dramatischen Folgen aus der Klimaerwärmung die EU-Staaten dazu bewog, die Klimaschutzziele über ökonomische Ziele zu priorisieren. Das umstrittene Fracking setzt hier bereits ein erstes, deutliches Signal.
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