Vier Übertragungsnetzbetreiber planen für 2017 drastische Erhöhung der Netzentgelte
Im Bereich der privaten Haushalte machen die Netzentgelte ungefähr ein Viertel des gesamten Strompreises aus. Für das Jahr 2017 kündigen nun vier Übertragungsnetzbetreiber eine Erhöhung der Gebühren um 5 bis 80 Prozent an. Vor allem drei Regionen in Deutschland werden von massiven Preiserhöhungen betroffen sein.
Als Grund für die Erhöhung nennen die Übertragungsnetzbetreiber vor allem die steigenden Redispatchkosten. Die deutlichsten Erhöhungen planen Tennet und 50 Hertz ein. So möchte Tennet die Netzentgelte um 80 Prozent erhöhen, 50 Hertz immer noch um 45 Prozent. Dies geht aus einem von „Spiegel Online“ veröffentlichten Bericht hervor. Als Grund für die Preiserhöhung werden gestiegene Redispatchkosten angegeben. Dabei handelt es sich um Kosten, die für die Stabilisierung der Netze aufgrund der Einspeisung von Windkraft und Fotovoltaik entstehen.
Deutlich gestiegene Redispatchkosten
Nach Angaben der Bundesnetzagentur betrugen die Redispatchkosten im Jahr 2015 400 Millionen Euro. Allein von 2014 zu 2015 hätten sich die Stabilisierungsmaßnahmen mehr als verdreifacht. Waren es 2014 noch etwa 5.200 Gigawattstunden, so fielen 2015 schon 16.000 Gigawattstunden an.
Nicht nur Tennet und 50 Hertz, sondern auch Amprion und TransnetBW planen nach Informationen von „Stromreport“ eine Erhöhung der Netzentgelte. Diese soll zwischen 10 und 12 Prozent (Amprion) bzw. 5 Prozent (TransnetBW) betragen. Vor allem die privaten Stromkunden im Norden, Osten und in Mitteldeutschland werden von den massiven Preiserhöhungen betroffen sein, machen doch die Netzentgelte etwa 25 Prozent des Strompreises aus.
EEG-Umlage erhöht sich ebenfalls
Die Übertragungsnetzbetreiber planen, die Höhe der EEG-Umlage für das Jahr 2017 am 15. Oktober bekanntzugeben. Experten rechnen hier mit einem Preisanstieg auf etwa 7 Cent pro Kilowattstunde. Im Moment macht der Anteil der EEG-Umlage 6,354 Cent pro Kilowattstunde aus.
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