Bei jedem dritten Eigenheim besteht Modernisierungsbedarf
Wie hoch ist der Modernisierungsbedarf deutscher Eigenheime? Das wurde jetzt in einer Studie bei den Besitzern selbst einmal nachgefragt. Das Ergebnis überrascht, da die Ergebnisse der Befragung fast vollständig von den Ergebnissen einer anderen Studie aus diesem Monat abweichen.
Laut einer Studie des aktuellen Hausbesitzertrends 2015, die von der Bausparkasse der Sparkassen (LBS) in Auftrag gegeben wurde, sind nach Angaben der Besitzer von Eigenheimen etwa ein Drittel der in Deutschland errichteten Eigenheime modernisierungsbedürftig. Diese Studie legt die Erkenntnis nahe, dass vor allem in den neuen Bundesländern ein hoher Modernisierungsbedarf bestehe. So geben beispielsweise in Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern vier von zehn Hausbesitzern an, dass ihr Gebäude einer Modernisierung bedürfe.
Während in den neuen Bundesländern der Modernisierungsbedarf noch groß ist, werden die meisten Modernisierungen aktuell in Norddeutschland durchgeführt. So haben innerhalb der letzten drei Jahre etwa ein Drittel der Hausbesitzer in Hamburg und Schleswig-Holstein eine energetische Sanierung oder zumindest energetische Maßnahmen durchgeführt. Auf den Plätzen drei bis fünf des Rankings folgen Niedersachsen, Bremen und das Saarland.
Umfangreicher alter Gebäudebestand
Beim Alter des Gebäudebestandes sind große Unterschiede zu verzeichnen. In den neuen Bundesländern gibt es viele Eigenheime, die älter als 50 Jahre sind. Zugleich wurden hier aber nach der politischen Wende viele Neubauten errichtet, die es nun gerade mal auf ein Alter von 20 Jahren oder weniger bringen und deshalb noch nicht saniert werden müssen.
In Thüringen gaben fast 70 Prozent der Befragen an, ein Eigenheim zu besitzen, das mindestens 50 Jahre alt ist. In Sachsen-Anhalt ist das bei 60 Prozent, in Sachsen bei 49 Prozent und in Berlin sowie Brandenburg bei 46 Prozent der befragten Hausbesitzer der Fall.
Eine andere Studie kam allerdings zu dem Schluss, dass die neuen Bundesländer bei der Sanierung wesentlich weiter seien als in den alten Bundesländern. In den 1990er Jahren wurde in den neuen Ländern viel in die Sanierung der Gebäudesubstanz investiert, was sich jetzt natürlich durch die bessere energetische Bilanz bezahlt macht. Das zwei Studien derart unterschiedliche Ergebnisse liefern ist verwunderlich. Die Zahlen beider Studien aggregiert zeigen aber auch, dass sowohl die alten als auch die neuen Bundesländer in Sachen energetischer Sanierung noch Luft nach oben aufweisen.
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