Energieeffizienz – Rechenzentren könnten Gebäudekomplexe mit Wärme versorgen
Das Dresdner Unternehmen Cloud & Heat Technology wurde im Jahr 2012 von Rene Marcel Schretzmann gegründet und hat sich darauf spezialisiert die Abwärme seiner Rechenzentren zur Heizung von Gebäuden zu nutzen. Der Cloud-Anbieter betreibt rund 110 Datenspeicher mit 689 Servern in Wohngebäuden und Geschäftdshäusern. Alle sind zu einem digitalen Rechenzentrum vernetzt worden, wovon die Kunden ihre Cloud-Leistungen beziehen.
Die Technologie zur Umsetzung der Rechner-Abwärme wurde von Forschern der Technischen Universität Dresden entwickelt. Die Server befinden sich in 60 Gebäuden der Bundesländer Sachsen und Nordrhein-Westfalen. Verbunden sind die Server über ein Glasfaserkabel zu einem Rechenzentrum. Die erzeugte Abwärme dient der Erwärmung des Trinkwassers und Heizwassers. In normalen Rechenzentrum wird die warme Abluft unter hohen technischen Aufwand kostenintensiv gekühlt. Die innovative Idee des Dresdner Cloud-Anbieters spart jährlich 10 Tonnen CO2 und reduziert den Stromverbrauch.
Stromkosten werden übernommen
Die Kosten für einen Serverschrank mit 3,6 Kilowatt Leistung belaufen sich auf rund 12.000 Euro. Die Stromkosten werden von Cloud & Heat übernommen, während die Kunden des Unternehmens für 15 Jahre die Wärme ohne weitere Kosten erhalten. Nach Berechnungen des Borderstep-Instituts, die für den Branchenverband Bitkom durchgeführt wurden, erzeugen alle in Deutschland vorhandenen Server rund 9,4 Terrawattstunden Strom und entspricht 1,8 Prozent des Gesamtstrombedarfs. Laut Firmengründer Schretzmann sei die Technologie überall einsetzbar, wo ein großer Bedarf an Warmwasser bestehe.
Das System kann seinen Angaben zufolge mit allen gängigen Heizungssystemen zusammenarbeiten. Bei einem Serverausfall schaltet sich ein Heizstab ein und die dafür anfallenden Kosten trägt der Cloudanbieter. Nach Ablauf von 15 Jahre kann der Immobilienbesitzer auf Wunsch den Vertrag um 10 Jahre verlängern. Sehr effektiv seien die Server-Heizungen in Passivhäusern und Niedrigenergiehäusern.
Bei älteren Gebäude seien diese Heiztechnik nur bei sehr guter Isolierung empfehlenswert. Wenn diese innovative Technologie bundesweit umgesetzt würde, dann könnte Strom gespart werden und Immobilienbesitzer könnten zugleich ihre Heizkosten reduzieren. Auf der anderen Seite würde die Umweltbelastung durch CO2 deutlich gesenkt.
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