Energieeffizienzmaßnahmen in Gebäuden soll durch neue, starke Allianz unterstützt werden
Der Klimaschutz genießt bei der Bundesregierung eine hohe Priorität. Um aber deren Ziele eines klimaneutralen Gebäudebstands bis zum Jahr 2050 zu erreichen, sind umfangreiche Modernisierungsmaßnahmen notwendig. Die daraus resultierenden Mehrbelastungen sind aber sowohl vom Mieter als auch vom Vermieter nicht mehr zu refinanzieren.
„Mehr Klimaschutz und höhere Energieeffizienz durch immer höhere Anforderungen an die Modernisierung von Gebäuden – die Umsetzung dieses Vorhabens stößt zunehmend an ihre wirtschaftlichen und sozialen Grenzen. Wenn wir so weitermachen wie bisher, sanieren wir uns die letzten günstigen Wohnungsbestände systematisch weg“, so der GdW-Präsident Axel Gedaschko. Auch aus diesem Grund wurde die „Allianz für einen klimaneutralen Wohngebäudebestand“ ins Leben gerufen.
An der Allianz beteiligen sich neben anderen der GDW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V. , Vonovia, Danfoss, Ista, Bosch Thermotechnik und die EBZ Business School. Unter anderem erhebt die Allianz im Rahmen einer Pilotstudie in mehr als 500 Mehrfamilienhäusern Daten zu den erzielten Einspareffekten unterschiedlicher Technologien.
Ziel der Allianz
Ziel er Allianz ist es, die Wirksamkeit rein technischer Energieeffizienzmaßnahmen in Gebäuden zu untersuchen und die Vorteile der Öffentlichkeit und der Politik zu vermitteln. Zu diesen Maßnahmen gehören Optimierung der Steuerung und des Wärmeverteilsystems, der Austausch vorhandener Heizkessel, Nutzung von Smart-Home und Smart-Building-Ansätzen und vieles mehr. Die Beteiligten erwarten, dass derartige Maßnahmen, die mit geringen Kosten versehen sind, zu einer größeren Energieeinsparung führen. Um dies zu belegen, wurde das in dieser Art in Deutschland bislang größte praxisorientierte Forschungsprojekt begonnen.
Forschungsprojekt stellt Kosten-Nutzen-Verhältnis der technischen Maßnahmen gegenüber
Das Forschungsprojekt ist in die drei Bereiche vergangenheitsbezogene Datenanalyse, praktischer Pilotversuch und Kesseleffizienzstudie unterteilt.
Bei der vergangenheitsbezogenen Datenanalyse sollen bis zum Sommer 2017 in 500 Gebäuden die entstandenen Kosten bereits realisierter Maßnahmen – sowohl technischer als auch baulicher Natur – und der darauf folgende Rückgang des Wärmeverbrauchs untersucht werden. Die Gebäude sind über ganz Deutschland verteilt und besitzen im Schnitt 10 Wohneinheiten.
Innerhalb des praktischen Pilotversuchs werden ebenfalls im Jahr 2017 in 50 Gebäuden mit ungefähr 500 Wohneinheiten die erzielten Effekte des hydraulischen Abgleichs sowie von Smart Home-Systemen, smarten Thermostaten, Verbrauchsvisualisierung und durch Systeme der Lüftungsassistenz untersucht.
Für die Kesseleffizienzstudie ist eine Laufzeit bis Sommer 2019 angedacht. Hier sollen in etwa 350 Gebäuden Möglichkeiten erforscht werden, die Effizienz vorhandener Heizkessel zu verbessern. Dazu gehören nicht nur eine Bestandsaufnahme und eine grundsätzliche Überprüfung der Betriebsbedingungen, sondern auch die Einstellungen der Heizkurve sowie der Umwälzpumpe. Die Anpassung der Heizzeiten an die Jahreszeiten und den Bedarf der Bewohner werden ebenfalls untersucht. Gleichzeitig sei darauf hinzuwirken, dass ein rechtlicher Rahmen dafür geschaffen werden, das Eigentümer aus Energieeffizienzmaßnahmen diejenigen auswählen können, mit denen sie die Energieeffizienz und Klimaneutralität durch das beste Kosten-Nutzen-Verhältnis erreichen.
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